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Für alle Fragen zum Thema Kubb und die Kubb Open steht Ihnen Christian Rutsatz per e-mail zur Verfügung. Zögern Sie nicht!
Geschichte des Kubbsports
Kubb ist ein altes Freiluftwurfspiel, dessen Ursprung sich im Nebel der Geschichte verliert. Es existieren Überlieferungen von ähnlichen Spielen aus dem antiken Griechenland, bei denen Steinblöcke als Spielmaterial benutzt wurden. Das älteste kubbähnliche Spiel wurde in Ägypten in einer Grabkammer entdeckt und auf 5200 v.Ch. datiert.
Wikinger, noch heute bekannt wegen ihrer Raubzüge und Plünderungen, spielten bei ihren Festen oder nach blutigen Schlachten Kubb mit Vedkubbar – Schwedisch für Schnittholz. Da-her leitete sich der Name Kubb ab, der nichts anderes als Hack- oder Holzklotz bedeutet. Das Spiel symbolisierte ein Schlachtfeld, auf dem zwei durch je fünf Soldaten (Kubbs) dargestellte Armeen um den König kämpfen. Die Wikinger waren aber nicht nur grimmige Krieger, sondern trugen zum kulturellen Austausch und somit zur Verbreitung des Kubbsports bei.
Durch die im gesamten baltischen Raum agierende hanseatische Handelsliga wurde Kubb im 14. Jh. in Nordeuropa bekannt und von Skandinavien über England und Nordfrankreich bis Deutschland gespielt. Später verschwand das Spiel fast völlig aus dem öffentlichen Leben. Die Kubb-Kultur wurde nur noch auf der schwedischen Insel Gotland gepflegt, wo seit 1995 jährlich in Rone IP die Kubb- Weltmeisterschaften ausgerichtet werden.
Heute ist Kubb über Skandinavien hinaus weltweit bekannt. Der erste Wettkampf in Deutschland wurde 2002 vom Kubbsport e.V. Berlin vor dem Reichstag veranstaltet. Die German Kubb Masters werden seitdem jährlich ausgetragen. In den Niederlanden finden die Dutch Open seit 2002 einmal im Jahr statt. Das erste Swisskubb Challenge Kubbturnier in der Schweiz wurde am 29. Mai 2004 in Murten durchgeführt. Weitere Turniere gibt es inÖsterreich, England und den USA.
Ein Grund für die wachsende Popularität des Kubbsports liegt sicher in der Flexibilität seiner Ausübung. Es ist keine Errichtung von Sportstätten nötig, sondern es ist eine vorhanden, sobald man das Spiel aufstellt. Erforderlich ist eine mindestens 5 m x 8 m große, ebene Rasen-, Sand- oder Schotterfläche. Als Spielfiguren werden ein König, 10 Kubbs und 6 runde Wurfhölzer benutzt. Die Anzahl der Spieler ist variabel. In zwei Teams können zwei bis zwölf Personen jeden Alters an einer Partie teilnehmen.
Das Kubbspiel
Wegen seines historischen und kulturellen Ursprungs wird Kubb oft als Wikinger- oder Schwedenschach bezeichnet. Ziel von Kubb ist es - ähnlich wie beim Schach - Strategien zum Schutz des eigenen und zum Sturz des gegnerischen Königs zu entwickeln. Dazu hat jede Partei die gleiche Anzahl von Bauern/ Knechten zur Verfügung. Erst wenn alle Beschützer auf der Spielfeldhälfte des Gegners gefallen sind, darf der König angegriffen werden. Gelingt es in dieser Situation, den König umzuwerfen, ist das Spiel gewonnen. Fällt der König nicht, werden die Kubbs erneut ins Feld geworfen. Nicht selten wendet sich dann ein Spiel überraschend. Das macht Kubb insbesondere auch für das Publikum attraktiv.
Im Unterschied zum Schach erfordert ein Sieg nicht nur Konzentration und taktisches Ge-schick, sondern auch körperlichen Einsatz. Die Mitspieler in zwei sich gegenüberstehenden Mannschaften müssen abwechselnd die Kubbs und den König mit zu werfenden Hölzern treffen. Es ist nur eine Wurftechnik erlaubt. Die Wurfhölzer müssen an einem Ende gehalten werden, wobei der Wurf von unten nach vorne erfolgt und in keinem Fall gerollt oder geschleudert werden darf. Es gibt natürlich wie in jeder Sportart Naturtalente, aber die benötigten koordinativen Fähigkeiten und kunstgerechte Wurfbewegungen können und müssen durch Training entwickelt und aufrechterhalten werden. Dabei ist Kubb für Sportler jeden Alters geeignet.
Das Spiel selbst hat einen die Kommunikation fördernden Charakter. Kubb ist für zufällig vorbeikommende Passanten eine Einladung nachzufragen und kurz darauf auch mitzuspielen. Die Aktiven erklären gerne die Regeln, die leicht verständlich sind und sich schon beim ersten Spiel einprägen. Wichtig ist auch der Austausch untereinander – fortgeschrittene Spieler mit mehr Spiel- und Wettkampferfahrung geben den anderen gern hilfreiche Ratschläge und freuen sich über deren Erfolge. Im sportlichen Vergleich ist beim Kubb kein Schiedsrichter nötig. Man lernt voneinander und miteinander.